Bitcoin Wallets: Vergleich und Test der besten Krypto Wallets 2024

Für Bargeld gibt es Geldbörsen, für Buchgeld gibt es das Bankkonto. Wie werden aber digitale Währungen, wie zum Beispiel Bitcoins, aufbewahrt? Um die digitalen Währungen sicher zu lagern sind Krypto Wallets, also Geldbeutel für Kryptowährungen, Grundvoraussetzung. Mithilfe eines Krypto Wallets können die begehrten digitalen Währungen wie Bitcoin und Co. aufbewahrt, versendet und empfangen werden. Krypto Wallets unterscheiden sich je nach Typ und Anbieter in puncto Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit.

Dies macht es grade für Neueinsteiger, die am Besitz an digitalen Währungen interessiert sind, nicht einfach, sich für das richtige Produkt sowie den richtigen Anbieter zu entscheiden. Da Kryptowährungen für viele Menschen noch Neuland sind und die Vielzahl von undurchsichtigen Angeboten, Fachbegriffen und Meinungen auf viele Menschen abschreckend wirken, versuchen wir im folgenden Testbericht einen kleinen Einblick in die verschiedenen Arten von Krypto Wallets sowie die Anbieter zu schaffen, sodass Neueinsteiger aber auch bereits erfahrene Nutzer einen besseren Überblick über den derzeitigen Markt erhalten.

Wer diesen Beitrag aufmerksam zuende liest, kann die verschiedenen Arten von Wallets wie Hot Wallet, Web Wallet, Desktop Wallet, Smartphone Wallet sowie Hardware Wallet voneinander unterscheiden, weiß über die Vor- und Nachteile Bescheid und kennt die besten Anbieter in jeder Kategorie.

Inhalt

    Begriffserklärung: Bitcoin Wallet

    Viele Menschen nutzen den Begriff „Bitcoin“ synonym mit „digitaler Währung“. Dies ist aber nicht korrekt, da es neben Bitcoins noch eine Vielzahl weiterer digitaler Währungen gibt, wie zum Beispiel:

    • Ether,
    • Litecoin oder
    • Ripple.

    Per Definition sind demnach BTC Wallets sogenannte Blockchain Wallets, die speziell auf Bitcoins ausgerichtet sind. Dies entspricht heutzutage aber nicht mehr der Wahrheit, da gute Bitcoin bzw. Krypto Wallets eine Vielzahl von digitalen Währungen erfassen können. So kann beispielsweise das Wallet der Kryptobörse Coinbase mehr als 120 Krypto-Währungen aufbewahren.

    Demnach gibt es heutzutage nur noch wenige pure „Bitcoin Wallets“ und man könnte eher von „Krypto Wallet“ im Allgemeinen sprechen. Dies ist für alle diejenigen interessant, die neben Bitcoins noch andere Krypto-Währungen aufbewahren möchten. Hier lohnt es sich, die Spezifikationen des Anbieters genau durchzulesen um zu sehen, ob die gewünschte Währung unterstützt wird. Sonst müssten im schlimmsten Falle mehrere Wallets für verschiedene Währungen geführt werden, was nicht nur ins Geld geht, sondern auch mehr als nur umständlich wäre.

    Was genau ist ein Bitcoin Wallet?

    Bitcoins existieren nicht physisch, sondern bestehen nur aus einer Sequenz von virtuellen Daten, welche in einem Bitcoin Wallet in digitaler Form aufbewahrt werden. Obwohl verschiedene Arten von Wallets Unterschiede aufweisen, ist das grundlegende Prinzip das gleiche: Jedes Wallet enthält zwei verschiedene Schlüssel:

    1. Der öffentliche Schlüssel (Public Key) fungiert als die Empfängeradresse und wird immer dann benötigt, wenn man Bitcoins transferieren möchte. Der Public Key ist somit mit einer Kontonummer vergleichbar.
    2. Der Private Key wird dagegen benötigt, um als Empfänger auf die eigenen Bitcoins zugreifen zu können und kann somit mit einem Passwort eines Bankkontos verglichen werden.

    Wenn man Bitcoins versendet, wird eine einzelne Datenstruktur, die Bitcoin-Transaktion, von dem Wallet-Clienten kreiert und an das Netzwerk gesendet. Die Bitcoin-Nodes des Netzwerkes kommunizieren und senden die Transaktion weiter. Falls die Operation gültig ist, werden die Nodes diese in den von ihnen geminten Block aufnehmen. Es ist natürlich unabdingbar, dass der Besitzer die Keys, die letztendlich nur eine bestimmte Zeichenfolge darstellen, nicht verliert, da er ansonsten keinen Zugriff mehr auf die Bitcoins hat. Der Private Key sollte demnach mit der gleichen Vorsicht wie die Geheimzahl eines Bankkontos gehütet werden.

    Welche Arten und Betreiber von Bitcoin-Wallets gibt es?

    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an verschiedenen Wallets, alle mit spezifischen Vor- und Nachteilen.

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    Hot Wallets

    Hot Wallets ist keine bestimmte Wallet-Form an sich, sondern bezeichnet alle Bitcoin Wallets, die mit dem Internet verbunden sind. Hierzu zählen sowohl Web Wallets, Desktop Wallets als auch Wallets für das Smartphone. Gerade für Menschen mit kleineren Beträgen beziehungsweise Einsteigern bieten Hot Wallets ausreichend Sicherheit sowie eine leichte Handhabung. Wie wir später sehen werden, stehen den Hot Wallets die sogenannten Hardware Wallets gegenüber – physische Geräte, auf denen die Keys gespeichert werden.

    Web Wallets

    Web Wallets bezeichnet alle Formen von Wallets, auf die mithilfe eines Internet-Browsers zugegriffen werden kann. Dies stellt für Anfänger den leichtesten Weg dar, ein Bitcoin Wallet zu erstellen. Es gibt eine Vielzahl dieser Online-Dienstleistungen, einige hiervon sind an Smartphone oder Desktop Wallets gekoppelt und eröffnen somit eine Reihe von Möglichkeiten, auf die digitalen Währungen zuzugreifen.

    • Ein Vorteil von web-basierten Wallets ist es, dass sie von überall aus erreichbar sind, unabhängig welches Gerät man benutzt. Die Handhabung funktioniert problemlos, da förmlich jedes mit dem Internet verbundene Gerät auf Web Wallets zugreifen kann.
    • Sie haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Problematisch ist es, dass Web Wallets den privaten Schlüssel online speichern. Dies lockt Hacker an und kann bei erfolgreichen Leaks schwere Folgen für die Nutzer haben.
    • Des Weiteren muss der Anbieter eines Web Wallets vertrauenswürdig sein, da es theoretisch möglich ist, dass der Anbieter den privaten Schlüssel selbst verwenden und den Nutzer vom Zugriff ausschließen könnte. Das ist eine gefährliche Vorstellung, vor allem dann, wenn es um hohe Beträge geht.

    Beispiele für beliebte Web-Wallets:

    • Coinbase, ein Wallet sowie eine Bitcoin-Börse, betreibt sein Wallet weltweit. Nutzer in den USA und in Europa können Bitcoins durch die Handelsbörse erwerben.
    • Circle bietet Nutzern weltweit die Möglichkeit, Bitcoins aufzubewahren, zu versenden, zu erhalten und zu erwerben.
    • Strongcoin bietet ein Fusion-Wallet an, welches es den Nutzern ermöglicht, die privaten Schlüssel vor der Übertragung an die Server zu verschlüsseln – die Verschlüsselung wird im Browser getätigt. So sind die Schlüssel völlig anonym, was eine höchstmögliche Sicherheit unter den Web Wallets ermöglicht.

    Bei der Wahl des richtigen Wallets kommt es natürlich auch auf die eigenen Bedürfnisse an. Wer mit Bitcoins Handel betreiben möchte, ist bei Coinbase gut aufgehoben, da der Anbieter sein Wallet mit einer Börse verbindet. Wer bereits Coins besitzt un nicht handeln möchte, dem empfehlen wir das Fusion-Wallet von Strongcoin, da hier der Private Key durch den Browser verschlüsselt wird, bevor er die Server der Anbieter erreicht. Das bedeutet, dass die Sicherheitseinschränkungen, auf die wir anfänglich hingewiesen haben, stark verringert werden können.

    Zur kostenlosen Coinbase Anmeldung

    Desktop Wallets

    • Bei einem Desktop Wallet wird der Schlüssel eigenständig auf dem PC verwaltet, was sie generell sicherer als Web Wallets macht.

    Beispiele für beliebte Desktop Wallets:

    • Bitcoin Core: Wer bereits den originalen Bitcoin-Clienten installiert hat, der benutzt bereits ein Wallet. Neben der Übertragung von Transaktionen zum Netzwerk erlaubt die Software zudem, eine Bitcoin-Adresse zum Erhalt und Versand der virtuellen Währung einzurichten und den privaten Schlüssel hierfür aufzubewahren.
    • Armory: Armory ist ein Open-Source Wallet und kostenlos erhältlich. Das Desktop Wallet wurde speziell für eine erhöhte Sicherheit erstellt – so ermöglicht Armory Cold Storage, d.h. der Key kann ohne Internetverbindung aufbewahrt werden, um Hackerangriffe auszuschließen. Zudem können mehrere Accounts erstellt werden, um beispielsweise ein Geschäfts- sowie Privatkonto zu erstellen. Leider ist das Wallet nur für Bitcoins erhältlich.
    • DarkWallet: DarkWallet nutzt ein schlankes Browser-Plugin, um Services wie Coin-Mixing anzubieten, in denen die Nutzer Coins austauschen können, ohne von Natives verfolgt zu werden.
    • Electrum: Ein weiteres bekanntes Desktop Wallet ist Electrum. Das nutzerfreundliche Interface und die reichhaltigen Features machen Electrum sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Nutzer attraktiv. Electrum kann für Mac, Linux und Windows benutzt werden und ist kompatibel mit Hardware-Wallets wie TREZOR, Ledger Nano und KeepKey.

    Obwohl Desktop Wallets im Allgemeinen sicherer als Web Wallets sind, sollte man dennoch auch hier den Anbieter mit den höchsten Sicherheitsstandards wählen. Die Cold Storage Möglichkeiten von Armory machen das Wallet zu einem der sichersten in der Desktop-Kategorie.

    Smartphone Wallets

    Wie der Name bereits erahnen lässt, sind Smartphone Wallets nur auf dem Smartphone verfügbar.

    • In einigen Fällen können die Wallets sogar die Near-Field-Communication-Technologie (NFC) des Smartphones nutzen, sodass das Smartphone nur noch an ein Lesegerät gehalten werden muss und mit Bitcoins gezahlt werden kann, ohne dass irgendwelche Informationen eingeben zu müssen.
    Smartphone Wallets sind keine vollwertigen Clienten. Ein vollwertiger Client muss die gesamte Bitcoin-Blockchain herunterladen, die konstant anwächst und bereits mehrere Gigabytes ausmacht. Viele Smartphones sind nicht in der Lage, die gesamte Blockchain abzuspeichern. Diese mobilen Clienten sind daher mit einer Simplified Payment Verification (SPV) – einer vereinfachten Zahlungsüberprüfung – ausgestattet. Hierbei wird ein kleiner Unterteil der Blockchain heruntergeladen und vertrauenswürdige Nodes werden zur Hilfe genommen, um sicherzustellen, dass die korrekten Informationen vorliegen.

    Die Auswahl von Android sowie iOS basierenden Wallets ist sehr groß. Im Folgenden eine kleine Übersicht über die gängigsten Smartphone-Wallets:

    • Breadwalltet: Breadwallet war ursprünglich nur für iOS erhältlich, aber ist heutzutage ebenfalls für Android Nutzer auf dem Google Play Store erhältlich. Die Applikation hat eine Reihe von Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel Passcode-Unterstützung und Kontrolle über die privaten Schlüssel, die die App sehr nutzerfreundlich gestalten.
    • Edge: Edge richtet sich ganz an Neueinsteiger. Vorteilhaft ist hier vor allem die automatische Back-up-Funktion, die die wichtigsten Konfigurationen automatisch sichert, sodass die Nutzer immer bestens geschützt sind.
    • MyCelium: MyCelium ist das bekannteste Wallet für Android und bietet neben einer einfachen Handhabung zudem eine Reihe an Back-Up-Funktionen für erhöhte Sicherheit an.
    • Green Address: GreenAddress ist ein Cross-Plattform-Wallet, was sowohl für den Webbrowser, als auch über Desktop, Android sowie iOS erreicht werden kann. GreenAddress unterstützt eine Reihe von Sicherheitsfunktionen: So müssen zum Beispiel Geldübertragungen noch einmal manuell bestätigt werden. Zudem ist die Plattform sogar mit einigen Hardware-Wallets kompatibel.

    Hardware Wallets

    Hardware-Wallets sind heutzutage weit verbreitet. Es handelt sich um Geräte, die private Schlüssel elektronisch abspeichern und Zahlungen einfach durchführen.

    • Hardware-Wallets bieten die größtmögliche Sicherheit, da sie den privaten Schlüssel auf dem Gerät abspeichern, ohne ihn auf dem PC zwischenzulagern. Somit können Hacker den Schlüssel nicht entwenden und Hardware-Wallets sind selbst dann noch sicher, wenn der PC bereits infiziert wurde.
    • Wenn ein Back-Up-Code erstellt wurde, können die gespeicherten Währungen selbst bei Diebstahl oder im Schadensfalls wiederhergestellt werden.

    Hier sind die aktuell bekanntesten und beliebtesten Hardware Wallets auf dem Markt:

    • Trezor One: Das Hardware-Wallet richtet sich an Bitcoin-Nutzer, die eine beträchtliche Menge an Bitcoins aufbewahren möchten und hierzu nicht von einem dazwischengeschalteten Bitcoin-Aufbewahrungsservice oder unpraktischen Aufbewahrungsmöglichkeiten abhängig sein möchten. [amazon box=”B00P5HU80A”]
    • KeepKey: Keep Key hat sein Hardware-Wallet im September 2015 veröffentlicht, welches sich in der oberen Preisklasse ansiedelt. Die Keepkey-Software war ursprünglich Teil von Trezors Code. [amazon box=”B0143M2A5S”]
    • Ledger Nano S und X: Das Ledger Nano S siedelt sich trotz Bildschirm und hohen Qualitätsstandards in der mittleren Preisklasse an. Während das Nano S mit einem Android Smartphone genutzt werden kann, kann das teurere Ledger Nano X für iOS verwendet werden. [amazon box= “B07MBH6BPW,B07FY5R77T” grid=”2″]

    Während alle Hardware Wallets höchste Sicherheit bieten, haben wir den größten Unterschied vor allem in der Verarbeitungsqualität feststellen können. Was das Ledger neben der Nutzerfreundlichkeit von der Konkurrenz abhebt, ist die Verarbeitung von hochwertigen Materialien, die es weniger anfällig für Schäden macht.

    Fazit: Die meisten Wallets decken die Bedürfnisse der meisten Nutzer ab

    Bei der Wahl des richtigen Wallets kommt es auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Nutzers an. Natürlich sind Hardware Wallets am sichersten. Jedoch machen die umständliche Nutzung und die Anschaffungskosten nur dann Sinn, wenn bereits eine beträchtliche Menge an Bitcoins oder anderen Währungen vorhanden ist.

    Zum Schluss noch ein Sicherheitshinweis: Egal, welcher Anbieter bevorzugt wird und für welche Art von Wallet man sich entscheidet – es sollte nur das Geld in digitale Währungen umgewandelt werden, was wirklich zur freien Verfügung steht und auf das man im Notfall auch verzichten könnte. Bitcoins und andere digitale Währungen sind nämlich von Schwankungen betroffen und können demnach auch im Wert fallen. Zudem kann niemand die Zukunft der digitalen Währungen voraussagen. Dies muss jedem klar sein, der sich für ein Bitcoin Wallet entscheidet.

    Über David Maul

    David Maul ist studierter Wirtschaftsinformatiker mit einer Leidenschaft für Hardware