Webserver, Fileserver, Workstation
Diese Profile simulieren gleichzeitige Lese- und Schreibzugriffe, wie sie bei typischen Server- oder Workstation-Anwendungen vorkommen. Wir messen die Performance möglichst praxisnah, wenn auf der SSD nur noch 10 GB frei sind und alle Blöcke durch eine vorher durchgeführte, bei allen Probanden reproduzierbar gleiche Vorlast schon mindestens einmal beschrieben wurden.
Diese Profile stellen eine Last von mehreren Minuten dar. Laufwerke, die in Idle-Zeiten eine Garbage-Collection durchführen, profitieren dadurch von einem höheren Leistungsniveau zu Beginn der Messung. |
Kommen wir zu den gemischten Lasttests. Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass diese extremen Lastsituationen beim normalen Einsatz im heimischen Umfeld nicht vorkommen. Ein weniger gutes Abschneiden eines Laufwerkes hier heißt nicht, dass es für den Einsatz zu Hause weniger geeignet ist, sondern nur, dass man es nicht so gut zweckentfremden kann, wenn man selbst mit Serverlasten experimentieren will oder das Controlling mal wieder bei den Mitteln für Testumgebungen knauserig ist.
Im leseorientierten Webserver-Profil sind die Ergebnisse wie von den Datenblättern erwartet: Toshiba und Samsung vor Intel. So weit, so gut.
[Iometer] | |
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Toshiba OCZ RD400 512GB | |
Samsung 960 Evo 500GB | |
Intel 600p 512GB | |
Samsung 840 Pro 256GB | |
Samsung 840 Evo 250GB | |
Samsung 840 120GB | |
AMD OCZ Radeon R7 240GB | |
Crucial m550 1TB | |
OCZ ARC 100 240GB | |
Corsair Neutron XT 480 GB | |
Crucial m550 256 GB | |
WD Blue 500GB | |
Corsair Force LX 256GB | |
Crucial BX100 250 GB | |
Crucial MX100 256 GB | |
Sandisk Extreme II 240 GB | |
Corsair Neutron GTX 480GB | |
Crucial MX300 1050 GB | |
Sandisk Extreme 240GB | |
Sandisk Ultra Plus 256 GB | |
IOPS/s |
Mischt man dagegen Schreib- und Leseoperationen im großen Stil, sieht es plötzlich sehr viel anders aus. Das File-Serverprofil offenbart ein unerwartetes Ergebnis. Warum konnte die Intel 600p mehr Operationen durchführen, als die 960 Evo? Ein Faktor ist, dass wir diesen Test mit einer fast gefüllten Partition durchführen und der SLC-Cache der 960 Evo 500GB dann nur noch 4 GB groß ist, während die Intel 600p 512GB einen deutlich größeren SLC-Cache von 17,5 GB zur Verfügung hat.
Allerdings kann man einwenden, dass (zumindest bei sequenziellen Daten) die Samsung ja genauso schnell in den TLC-Speicher schreibt, wie die Intel 600p in ihren SLC-Cache. Der entscheidende Unterschied scheint also zu sein, wie gut die Firmware auf eine große Menge gemischter Operationen von Blöcken unterschiedlicher Größe optimiert ist. Logischerweise wird dies aber eher bei den richtigen Server-SSDs vorgenommen, da es im Heimbereich kaum Relevanz hat.
[Iometer] | |
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Intel 600p 512GB | |
Samsung 960 Evo 500GB | |
AMD OCZ Radeon R7 240GB | |
Crucial m550 1TB | |
Crucial MX300 1050 GB | |
OCZ ARC 100 240GB | |
Crucial BX100 250 GB | |
Corsair Neutron GTX 480GB | |
WD Blue 500GB | |
Sandisk Extreme II 240 GB | |
Crucial MX100 256 GB | |
Sandisk Extreme 240GB | |
Samsung 840 Evo 250GB | |
Samsung 840 Pro 256GB | |
Crucial m550 256 GB | |
Corsair Neutron XT 480 GB | |
Corsair Force LX 256GB | |
Sandisk Ultra Plus 256 GB | |
Toshiba OCZ RD400 512GB | |
Samsung 840 120GB | |
IOPS/s |
Auch erstaunt das niedrige Ergebnis der Toshiba-SSD, schließlich handelt es sich doch um eine MLC-SSD mit deutlich höheren Schreibraten. In den Random-Schreibtests lag sie deutlich vor dem Feld der SATA-Vertreter. Tatsächlich zeigt auch ein Blick in den zeitlichen Verlauf der Messung, dass die Toshiba anfangs deutlich (!) schneller ist. Nach einer Weile bricht die Leistung jedoch massiv ein, so dass der Durchschnittswert in den Keller geht. Das Problem: Auch nach Idle-Pausen erholte sich die Performance nicht, wenn fast der ganze Datenträger von der Iometer-Testdatei beschrieben war. Dies ist auch in den Verlaufskurven des Dauerlasttests zu sehen. Wenn aber Dateien gelöscht und das TRIM-Kommando für freie Blöcke sorgen konnte, erholte die Performance sich wieder. Im Heimeinsatz wird dieses Problem daher nicht zutage treten.
Da beim Workstation-Profil der Anteil der Schreibzugriffe etwas höher ist, verliert die 960 Evo auch weiter etwas.
[Iometer] | |
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Intel 600p 512GB | |
AMD OCZ Radeon R7 240GB | |
OCZ ARC 100 240GB | |
Crucial m550 1TB | |
Samsung 960 Evo 500GB | |
Corsair Neutron GTX 480GB | |
Crucial MX300 1050 GB | |
WD Blue 500GB | |
Sandisk Extreme II 240 GB | |
Sandisk Extreme 240GB | |
Crucial m550 256 GB | |
Corsair Neutron XT 480 GB | |
Sandisk Ultra Plus 256 GB | |
Toshiba OCZ RD400 512GB | |
Crucial BX100 250 GB | |
Samsung 840 Evo 250GB | |
Corsair Force LX 256GB | |
Samsung 840 120GB | |
Samsung 840 Pro 256GB | |
Crucial MX100 256 GB | |
IOPS/s |
Wie eingangs erwähnt, ist diese Seite eher für Experimente relevant. Für den produktiven Servereinsatz sollte man zu dafür vorgesehenen Server-SSDs greifen, z. B. Intels DC D3700, Samsungs PM1725 oder Toshibas PX04PMC. Würde die Laufdauer dieser Lastprofile kürzer und die Partition weniger gefüllt sein, würden die 960 Evo und die RD400 in der Tabelle deutlich nach oben schießen.