G DATA: Die Antivirus Software im Test

Der Hersteller G Data zählt zu den absoluten Pionieren in Sachen IT-Sicherheit. Schließlich hatte das deutsche Unternehmen bereits die erste Antivirus-Software entwickelt. Und ebenso wie die Malware hat sich das Unternehmen seither erheblich weiterentwickelt, wie der Funktionsumfang der aktuellen Version von G Data Antivirus zeigt.

Inhalt

    Das ist G Data Antivirus

    Bei G Data handelt es sich um ein deutsches IT-Sicherheitsunternehmen, welches seinen Sitz in Bochum hat. Das Portfolio des Unternehmens umfasst Antivirus Software für die Betriebssysteme Windows, Android, MacOS und iOS. Angeboten werden Sicherheitslösungen nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen.

    Ebenso wie bei anderen Anbietern gibt es auch bei G Data unterschiedliche Tarife, die verschiedene Feature-Pakete enthalten. Getestet wird hier Total Security 2020 für das Betriebssystem Windows.

    Welche Vor- und Nachteile hat Total Security 2020?

    Wie jedes Antivirus-Programm hat auch Total Security 2020 seine spezifischen Vor- und Nachteile. Hier ein Überblick:

    Die Vorteile

    • Die Software beinhaltet zahlreiche Features mit einer Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten.
    • Die Software erreicht gute Ergebnisse in Prüflaboren.
    • Der Support ist sehr gut.
    • Auf der Statusleiste hat der Anwender sämtliche Sicherheitsebenen stets im Blick.

    Die Nachteile

    • Die Desktop-Anwendung ist sehr komplex gestaltet.
    • Die mobile Version ist etwas schwächer.

    G Data Installation

    Sobald die Install-Datei downgeloaded wird, ist G Data Total Security binnen weniger Minuten einsatzbereit.

    Sobald die Installation abgeschlossen ist, kann der Anwender entweder ein kostenloses Testabo starten oder die Vollversion mit Hilfe eines Registrierungscodes freischalten. Im Gegensatz zu anderen Anbietern muss sich der Anwender nicht bereits hier für eine Zahlungsmethode entscheiden, es besteht also keinerlei Gefahr, dass er in der Abo-Falle landet.

    Sobald die Software installiert ist, muss der Anwender den Rechner neu starten, um das Programm einsatzbereit zu machen.

    G Data Bedienung

    Auch wenn die Farbe Rot üblicherweise mit Gefahr in Verbindung gebracht wird, hat sich G Data dafür entschieden, die Symbole der Hauptmenüs in einen roten Balken auf der Benutzeroberfläche einzubetten. Befindet sich das Fenster dagegen im Hintergrund, verfärbt sich der rote Balken in grau. An diese knallige Farbe muss sich der Anwender natürlich erst einmal gewöhnen, was allerdings in erster Linie eine reine Geschmackssache ist.

    Das Bedienfeld unter dem Menü erstreckt sich über den größten Teil des Dashboards. Hier findet der Anwender übersichtliche Kategorien, welchen die unterschiedlichen Features zugeordnet sind. Hier hält sich G Data jedoch an die bekannten Farben. Das heißt, wenn alles in Ordnung ist, wird dies in grün angezeigt, rot hingegen weist auf einen Handlungsbedarf hin.

    Angezeigt wird im Startfenster nicht nur der Sicherheitsstatus an sich, sondern den Status sämtlicher Schutzebenen an. Ferner wird angezeigt, wie aktuell die Virensignaturen sind. Das macht die Benutzeroberfläche zwar äußerst komplex, ist zugleich aber auch äußerst transparent.

    Einstellungen kann der Anwender vornehmen, indem er die verschiedenen Schutzebenen anklickt. Hier ist es auch möglich, einzelne Teilbereiche zu aktivieren oder zu deaktivieren. Alternativ erreicht der Anwender die Einstellungen über das Zahnrad-Symbol, welches sich oben rechts befindet. Das Hauptmenü des Total Security-Pakets umfasst folgende zehn Module:

    • das Security Center
    • die Firewall
    • den Virenschutz
    • den Passwort Manager
    • das Backup
    • die Verschlüsselung
    • die Kindersicherung
    • den Tuner
    • die Gerätekontrolle
    • den Autostart Manager

    Wie die Symbole benannt sind, wird erst ersichtlich, wenn der Anwender mit dem Cursor darüber fährt. Größtenteils sind diese Symbole aber ohnehin selbsterklärend.

    Anders als beispielsweise bei ESET oder McAfee wird die Komplexität der Software bei G Data Total Security nicht in Untermenüs versteckt, mit welchen sich allenfalls Bastler beschäftigen. Nutzer, die ihren Rechner schützen wollen, aber nur wenig Erfahrung mitbringen, werden möglicherweise mit Informationen ein wenig überfrachtet. Jedoch wurde die Komplexität des Programms vom Hersteller äußerst intuitiv verpackt.

    Die verschiedenen Funktionen

    • Sämtliche G DATA-Tarife beinhalten die grundlegenden Schutzleistungen wie etwa manuelle Scans oder den Echtzeitschutz. Neben der eigenen Engine nutzt die Dual Engine-Software zusätzlich die Engine von Bitdefender. Auch dieses Programm wird von den Prüflaboren durchwegs exzellent bewertet. Bei G DATA werden laut der Voreinstellung beide Engines genutzt, was der Anwender jedoch manuell ändern kann.
    • Im Modul „Virenprüfung“ hat der Anwender die Möglichkeit, manuelle Scans durchzuführen. Dafür stehen ihm sechs unterschiedliche Kategorien zur Auswahl. Wählt er beispielsweise „Rechner prüfen“ an, führt er einen Tiefen-Scan durch, bei welchem sämtliche lokalen Festplatten geprüft werden. Der Anwender hat aber auch die Möglichkeit, Dateien und Verzeichnisse zu analysieren sowie Autostart, Speicher, Rootkits und Wechselmedien zu prüfen.
    • Die Scans können aber auch automatisiert erfolgen und lassen sich vorausplanen. Hierfür bietet G DATA vergleichsweise viele Möglichkeiten. Beispielsweise kann der Zeitpunkt einmalig, aber auch im Turnus von Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten stattfinden. Auch ist es möglich, dass der Scan bei jedem Systemstart durchgeführt wird. Ferner hat der Anwender die Möglichkeit, den Umfang der Analyse festzulegen, Ausnahmen hinzuzufügen oder anzugeben, wie mit infizierten Daten verfahren werden soll.
    • Hinsichtlich des Echtzeitschutzes hat der Anwender ebenfalls mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Beispielsweise kann er das Modul BEAST nutzen, hierbei handelt es sich um eine verhaltensbasierte Erkennung von schädlicher Software. Mit dem Modul Exploit Protection werden in den bereits auf dem Rechner installierten Programme vor Sicherheitslücken geschützt. Der Schutz vor verdächtigen Zugriffen ist über das Modul Deep Ray möglich und schließlich gibt es noch den Informantenschutz, welcher den Rechner vor Erpressertrojanern schützt. Diese Funktionen können voneinander unabhängig aktiviert und deaktiviert werden.
    • In allen Tarifen gibt es ferner einen Web- sowie Phishing-Schutz. Der Browserschutz wird mit Hilfe von dezidierten Erweiterungen für die gängigen Browser geregelt. Schließlich werden von G DATA auch sämtliche ein- und ausgehenden Mails geprüft.
    • Finanzielle Transaktionen im Netz sowie Online Banking werden durch G DATA mit dem sogenannten BankGuard geschützt. Dieser identifiziert gefährliche Trojaner automatisch und ersetzt die betroffenen Speicherbereiche. Darüber hinaus gibt es einen sogenannten Keyloggerschutz. Dieser schützt den Anwender davor, dass seine Tastatur ausgespäht wird. Der Benutzer hat die Möglichkeit, auszuwählen, für welche Programme dieser gelten soll.
    • Das Shreddern, also das unwiederbringliche Löschen von Daten, ist ganz einfach per Rechtsklick auf der Maus möglich.
    G Data Internet SecurityEin solider Antivirus mit Zusatzfunktionen!Zum Anbieter
    G Data logo
    • Starker Virenscanner: Umfangreiche Erkennung von Malware
    • Sehr guter Support: Kontakt über Telefon & E-Mail, sowie Ratgeber & FAQs
    • Umfangreiche Konfigurierungsmöglichkeiten: Zahlreiche individuelle Einstellungen möglich

    Die Features ab dem Tarif Internet Security

    • Ab dem Total Security-Tarif ist im G DATA Virenschutz eine Firewall enthalten, welche das eigene Netzwerk vor unbefugten Eindringlingen schützt. Die Firewall besitzt fünf automatische Sicherheitsstufen, der Anwender kann sie aber auch selbst konfigurieren.
    • Integriert ist hier auch eine Kindersicherung, mit deren Hilfe Eltern das Internetverhalten ihrer Sprösslinge reglementieren können. Der Anwender kann in seiner Funktion als Administrator neue Benutzer anlegen, für die er bestimmte Regeln festlegen kann. Beispielsweise ist es möglich, bestimmte Zeiten festzulegen oder zu sperren.
    • Des Weiteren besitzt Internet Security auch eine Cloud-Backup-Funktion. Mit deren Hilfe ist es möglich, Dateien bei DriveOnWeb, Google Drive oder Dropbox als verschlüsselte Backups zu speichern. Diese Features sind für Total Security-Kunden sogar noch erweitert.

    Die Features ab dem Total Security-Tarif

    • Im Total Security-Tarif ist es sogar möglich, Backups von ganzen Laufwerken zu erstellen und diese sowohl in der Cloud, als auch auf dem Rechner oder extern zu speichern.
    • Ferner enthält das teuerste G DATA-Paket auch einen Passwort Manager. Dieser Funktioniert in Zusammenarbeit mit den Browser-Erweiterungen für Edge/Internet Explorer, Firefox und Chrome. Der Anwender kann mit dieser Funktion Kontaktdaten, Notizen und Logins speichern.
    • Vertrauliche Dateien und Informationen lassen sich mit Hilfe der Datenverschlüsselung mit einem zusätzlichen Passwort versehen. Es ist auch möglich, externe Speichermedien wie etwa USB-Sticks auf diese Art zu verschlüsseln.
    • Daneben enthält dieser Tarif auch einige Tuning-Features sowie eine Zugriffskontrolle. Mit deren Hilfe kann der Anwender festlegen, wer Festplatten, USB-Sticks und andere Geräte, die mit dem PC verbunden sind, benutzen darf. Der Grund: Dadurch soll verhindert werden, dass Malware durch externe Medien auf den Rechner gelangt.

    Die mobilen Features

    G DATA Mobile Security macht es möglich, den Virenschutz auch auf iOS- und Android-Geräte zu erweitern. Die mobile Lizenz ist ab dem Internet Security-Tarif enthalten. Wer lediglich den Antivirus-Tarif gebucht hat, muss den mobilen Schutz kostenpflichtig hinzu buchen. Es gibt mit Mobile Security Light aber auch eine kostenlose Version, die allerdings nur einen signaturbasierten Virenschutz und keine weiteren Features bietet.

    Vom Design her ist die App im Vergleich zur Desktop-Version schmucklos gehalten, jedoch ist die Navigation äußerst einfach. Das Hauptmenü lässt sich über das Hamburger-Icon, welches sich oben links befindet, öffnen, sodass der Anwender Zugriff auf alle Features bekommt. Hier lassen sich auch die Viren-Scans konfigurieren. Der Anwender hat die Möglichkeit, die Scan-Frequenz zu bestimmen und festzulegen, ob das komplette System oder nur die installierten Anwendungen gescannt werden sollen.
    • Dadurch lassen sich Phishing-Angriffe, welche über Firefox oder Chrome erfolgen, abwehren. In den Einstellungen findet sich darüber hinaus auch ein WiFi Schutz, durch welchen ARP-Spootfing verhindert und das Netzwerk vor Schwachstellen geschützt wird.
    • Enthalten ist auch eine App-Sperre, durch welche ausgewählte Apps mit einem zusätzlichen Passwort versehen werden können. Fingerabdruck oder Muster werden hingegen nicht unterstützt, und auch eine Kamerafalle enthält die App-Sperre nicht.
    • Integriert sind ferner auch verschiedene Antidiebstahl-Funktionen. Unter anderem ist es möglich, das Handy bei einem SIM-Wechsel automatisch zu sperren oder zu lokalisieren. Mit einer weiteren Option ist es möglich, das Gerät automatisch zu lokalisieren, wenn der Akku-Stand niedrig ist oder beim Abziehen des Headsets ein Alarmsignal ertönen zu lassen. Dadurch lässt sich ein Diebstahlsversuch möglicherweise noch rechtzeitig erkennen. Verwaltet werden die Geräte über das Action Center, wo es auch möglich ist, aus der Ferne Daten zu löschen.
    • Die mobile Kindersicherung besitzt bereits Voreinstellungen für Kinder und Teenager, welche der Anwender mit Sperrzeiten oder der Freigabe von Apps selbst konfigurieren kann.
    • Abgerundet werden die Features durch einen Panic Button. In Notsituationen kann der Anwender damit seine Kontakte darüber informieren, wo er sich gerade befindet.

    Der Schutz und die Performance

    • Die Schutzwirkung und die Performance bewertete das Prüflabor AV Test im Oktober 2019 mit 5,5 von sechs möglichen Punkten.
    • Das Magazin Computer Bild gab für die Schutzwirkung die Note 1,9.
    • Hinsichtlich der Performance bewerten die Tester das Programm allerdings nur als „ausreichend“. Der Grund: Der PC wurde spürbar verlangsamt.

    Insgesamt macht das Programm also einen guten Gesamteindruck.

    Der Support

    Das Support-Zentrum des Herstellers umfasst neben diversen Ratgebern und FAQs auch Tipps und Tricks. Der Anwender kann diese mit Hilfe einer Suchfunktion durchsuchen. Darüber hinaus überzeugt die Hilfeseite durch ihre übersichtliche Anordnung und zahlreiche Tutorials.

    Die Anwender können die Support-Mitarbeiter aber auch rund um die Uhr via E-Mail und Telefon direkt erreichen. Der telefonische Support beantwortet die Fragen innerhalb von wenigen Minuten, während Anfragen per Mail binnen einiger Stunden beantwortet werden.

    Die Preisgestaltung von G DATA

    Den Virenschutz bietet G DATA für private Anwender in den Tarifen Antivirus, Internet Security und Total Security an. Geschützt werden können damit bis zu zehn Geräte. Die Dauer des Abos liegt zwischen einem und drei Jahren. Preislich liegt dieser Anbieter in etwa im Mittelfeld.

    Das Fazit

    G DATA kann mit dem Wert der Anwendungen voll und ganz überzeugen. Die zahlreichen Features werden in der Desktop-Version in benutzerfreundliche Bedienfelder sortiert. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Virenschutz zu personalisieren und auch die Prüflabore sind von der Anwendung durchwegs überzeugt.

    Und nicht zuletzt kann G DATA auch mit seinem hervorragenden Support punkten. Zwar wirkt das Dashboard vielleicht ein wenig überladen, dafür hat der Anwender aber auch seinen kompletten Schutzstatus im Blick.

     

    Über Jasmin Fuchs

    Jasmin Fuchs ist studierte Sprachwissenschaftlerin mit einer Ausbildung in Informationstechnologie und IT-Management.